Freitag, 18. August 2017

P!NK: What About Us



Es hat doch ganz schön lang gedauert bis P!NK mal wieder so richtig präsent ist mit neuem Material. Hier kommt sie also - und beginnt deutlich politisch.
Sounds von Straßenriots zu Beginn ihres Videos, Schnipsel aus Politikerreden und dann "God bless you and god bless America" - immer noch patriotisch. Einpolitischer Anti-Trump-Song ist das wohl nicht.

Und dann beginnt tatsächlich ein Popsong, den P!NK in dieser Art noch nie zuvor veröffentlicht hat. Selbst ihr Einstand Get The Party Started war wesentlich rauer. Hier sind es Piano-Harmonien, die sich in steter Wiederholung zum Höhepunkt hochschrauben. Das Ganze klingt natürlich auch ein bisschen nach Coldplay und so hat Produzent Steve Mac doch noch die Kurve gekriegt zum Song, der nah genug am Mainstream ist um sich zu verkaufen und trotzdem noch so ein bisschen Independent-Feeling mit sich bringt.



Hört man ein wenig auf den Text, dann wird schnell klar: Das könnte doch ein Protest-Song sein. Allerdings drückt sich die Sängerin vor allzu klaren Aussagen. Ja, das lässt sich alles lesen als ein Abgesang auf dumme, undurchdachte Politik - aber wen meint sie denn da mit "We" and "You"? Das ist dann doch eher ein ungerichtetes "Die da oben"-Geschimpfe. Nicht sehr konstruktiv, nicht besonders klar. Aber immerhin genug Anknüpfungspunkte um mitzuzetern. "Was ist mit uns?" ist ja grundsätzlich erstmal ein Forderung, in die viele einstimmen können. Jede*r fühlt sich ein bisschen außen vor gelassen. Auch die Mächtigen und Bestimmenden.

Das ist alles ein bisschen schade. Wenn P!NK ein wenig genauer sagen könnte, was sie da so annervt, dann wäre dieser Song vielleicht wirklich was für die Rubrik "Populäre Protestsongs" - so bleibt es eine ganz eingängige Pop-Produktion für irgendwie die falsche Sängerin. Celine Dion hätte hier vermutlich mit mehr Pathos auch ganz gut reingepasst.

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