Freitag, 10. Februar 2017

KALEO: Way Down We Go



Verkörpert dieser Song wirklich das, was wir uns unter Musik aus Island vorstellen? Ganz aufrichtig: Nein.

Und das ist auch kein Wunder. Denn Kaleo firmieren zwar unter dem Label "Isländische Band", aber eigentlich leben sie schon seit gut zwei Jahren in den Vereinigten Staaten. Und zwar in Texas. Das im Hinterkopf, ist der Sound von Way Down We Go gar nicht mehr so überraschend. Und trotzdem kein bisschen weniger mitreißend.

Eigentlich ist der Titel schon eine ganze Weile veröffentlicht. Die All The Pretty Girls EP von Anfang 2015 listet den Song bereits als zweiten Track. Aber es brauchte doch eine Weile und wahrscheinlich auch noch das Album A/B von Ende 2016 bis auch der eine oder andere Soundscout die Band auf dem Radar hatte und in diverse Soundtracks hievte. Und so gelang der Sound unter die Menschen und schließlich in die Charts.

Was ist das Faszinierende an Way Down We Go?
Zuerst mal dieser träge sich hinschleppende Rhythmus, natürlich die herzzerreißende Stimme von Jökull Juliussonzwischen bitterem Flehen und völliger Verzweiflung, die quietschende Gitarre – und dann auch die ganz ganz feinen Anklänge von sphärischen Violinen, die dann eben doch einen kleinen Funken isländisches Flair in diesen ansonsten eher schwülen Song bringen.

Dieser Sound ist alles in allem keinesfalls neu. Versetzt mit zappeligen Videobild-Überblendungen wird das Ganze zu einer fiebrigen Erinnerung. Und weil da alles so schön verschwimmt, weiß man eben nicht genau: Ist das jetzt schon Rockabilly oder doch nur Lana del Ray … ähm sorry: Chris Isaak?

Egal – es ist in jedem Fall der schönste Retro-Hit, den wir seit Langem Langem hatten. Da lässt sich gut drin einlullen und das Jetzt und Heute vergessen. Denn schmerzhaft und schlimm war es früher auch schon.


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